Ich erinnere mich noch daran, als ich das erste Mal ein Rezept nachgekocht habe, in dem Safran verwendet wurde. Nachdem ich meinen Einkaufszettel geschrieben hatte, ging ich in den Laden und begab mich zu den Gewürzregalen. Safran… Safran… Safran… Da ist er ja. Doch Moment, ist das Fläschchen leer? Warum sind darin nur ein paar wenige kleine Fäden und warum ist es so teuer? Was ist das für ein Zeug?

Was ist Safran?

Safran ist ein Gewürz, das aus der Pflanze Crocus sativus gewonnen wird. Wenn der Krokus blüht, bildet er Blüten mit lila Blütenblättern, gelben Staubblättern und drei dunkel-orangen Narben. Diese drei fadenartigen Gebilde werden abgepflückt und getrocknet, um daraus das Gewürz herzustellen, das wir unter der Bezeichnung Safran kennen.

Warum ist er so teuer?

Da er äußerst empfindlich ist, wird Safran größtenteils von Hand geerntet. Pro Blüte gibt es immer nur jeweils drei Narben und diese müssen dann geerntet werden, wenn sich die Blüte gerade öffnet. Um ein einziges Pfund getrockneten Safran zu erhalten, benötigt man bis zu 75.000 Krokusblüten. (Kein Wunder also, dass das scheinbar leere Fläschchen im Laden so teuer war!)

Wie wird Safran verwendet?

Safran ist ein Gewürz, das in Paella, Bouillabaisse sowie in vielen Gerichten des Mittleren Ostens zum Einsatz kommt. Er hat einen einzigartigen Geschmack, der sich nur schwer beschreiben lässt. Wenn Sie aber je eine echte Paella oder gelben Reis gegessen haben, dann kennen Sie die unverwechselbare gelbe Farbe und das erdige Aroma. Auch wenn Safran pro Gramm gerechnet das teuerste Gewürz ist, hat bereits eine kleine Menge davon eine große Wirkung. Man braucht für gewöhnlich nur einige wenige Fäden, um einem ganzen Gericht Aroma zu verleihen. Safran kommt auch in der Medizin, bei Nahrungsergänzungsmitteln und bei Kosmetika zum Einsatz.

Worauf sollte man beim Kauf von Safran für die Küche achten?

Halten Sie Ausschau nach einem Produkt mit dunkelroten Fäden, die in etwa gleich groß sind. Meiden Sie Artikel, bei denen die Fäden fad oder beschädigt aussehen oder wenn Sie den Eindruck haben, dass der Safran mit anderen Blütenteilen vermischt wurde.

Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Safran mitunter mit sich?

  • Die vielversprechendsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Safran wurden auf dem Gebiet der Behandlung von Depressionen gemacht. Einige Studien lassen darauf schließen, dass die Behandlung milder bis mäßiger Depressionen mit Safranextrakten genauso effektiv sein kann wie die Verwendung verschreibungspflichtiger Medikamente. Aus diesem Grund kann man es manchmal auf der Liste der Inhaltsstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln mit stimmungsaufhellender oder emotional unterstützender Wirkung entdecken.
  • Safran könnte aufgrund der zwei chemischen Stoffe Crocin und Crocetin auch Potenzial für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson haben. Diese Stoffe könnten sich womöglich förderlich auf die Lern- und Gedächtnisfunktion auswirken. Hierzu bedarf es aber weiterer Forschung.
  • Safranhaltige Nahrungsergänzungsmittel könnten auch beim prämenstruellen Syndrom und bei Regelschmerzen hilfreich sein, sowie bei Makuladegeneration und beim Abnehmen helfen.

Es ist wichtig, darauf zu achten, Safran nicht in zu großen Mengen (nicht mehr als 5 Gramm) zu sich zu nehmen, da dies womöglich bedenklich sein könnte. Je nach Produkt kann der Safrangehalt stark schwanken. Achten Sie auf die Angabe, wie viele Milligramm pro Portion enthalten sind, und konsultieren Sie vor Beginn der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt, insbesondere, wenn Sie schwanger sein könnten, stillen, Herzprobleme oder einen niedrigen Blutdruck haben. Nehmen Sie keinen Safran zu sich, wenn Sie an einer bipolaren Störung leiden.

Einfacher Safranreis

Die einfachste Möglichkeit, um Safran in Ihre Ernährung zu integrieren, ist damit zu kochen. Glücklicherweise ist nur eine geringe Menge erforderlich, um in den Genuss des vollmundigen Aromas und der satten Farbe zu kommen. Hier ein Rezept zum Einstieg.

Zutaten:

Zubereitung:

  1. Die Prise Safranfäden 10 Minuten lang in 2 Esslöffeln heißem Wasser quellen lassen. Den Reis waschen und abtropfen lassen.
  2. Bei mittlerer Hitze das Olivenöl in einem Topf erhitzen. Die Zwiebeln hineingeben und ca. drei Minuten lang anschwitzen, bis sie weich sind.
  3. Den Reis, die Brühe, den Safran, das Wasser und Salz einrühren. Bei hoher Flamme aufkochen lassen, dann sofort abdecken und die Temperatur auf niedrige Flamme herunterdrehen. Den Reis abgedeckt bei niedriger Stufe 20 Minuten lang kochen lassen.
  4. Herdplatte ausschalten und den Reis 5 Minuten ziehen lassen. Anschließend den Deckel abnehmen und den Reis mit einer Gabel auflockern.