Im Jahre 490 v. Chr. lief Pheidippides 26 Meilen (40 km) nach Athen, um die Nachricht einer gewonnenen Schlacht in der Stadt Marathon zu überbringen. 2.500 Jahre später werden weltweit jedes Jahr Tausende von Marathons veranstaltet. Einige der berühmtesten sind der Internationale Marathon von Marrakech, der Tokio-Marathon, der Kilimanjaro-Marathon, der Rom-Marathon und der Boston-Marathon. 

Es läuft zwar nur ein kleiner prozentualer Anteil der Bevölkerung einen Marathon in ihrem Leben, Millionen von Menschen heben aber Gewichte, Joggen, üben anstrengende körperliche Aktivitäten aus oder treten in Wettbewerbssportarten an. 

Der Schlüssel liegt darin, eine sichere und natürliche Möglichkeit zu finden, die körperliche Leistung zu optimieren und gleichzeitig das Verletzungsrisiko zu verringern. Kurkuma könnte eine Pflanze sein, mit der man dieses Ziel erreichen kann.

Was ist Kurkuma?

Kurkuma, auch als Curcuma longa und indischer Safran bekannt, ist eine Wurzelpflanze aus der Ingwer-Familie und wird aufgrund seiner entzündungshemmenden, antioxidativen Eigenschaften – sowie seiner gesundheitlichen Vorteile für eine gesunde Verdauung – oft konsumiert. Von Kurkumin, einer phenolischen Chemikalie in Kurkuma wird angenommen, dass sie viele der gesundheitlichen Vorteile bringt. Die Begriffe Kurkuma und Kurkumin werden oft austauschbar verwendet.

Heutzutage wird die Verwendung von Kurkuma weiter als alternative Behandlung für viele häufige Krankheiten, Verletzungen, Arthritis und nun auch zur Steigerung der sportlichen Leistung untersucht,

Über die Jahre hinweg habe ich Kurkuma Patienten als erste Herangehensweise an Gelenkentzündungen oder Arthritis empfohlen. Die Resultate waren großartig. Viele Patienten haben mir berichtet, dass Sie die Dosierung ihrer verschreibungspflichtigen Medikamente reduzieren konnten.

Die Geschichte von Kurkuma

In der indischen Kultur empfohlen Heilpraktiker der ayurvedischen Medizin Kräuter und Mineralstoffe als medizinische Heilquellen. Kurkuma wurde in – Form einer Paste – bei einer Vielzahl von Beschwerden auf die Haut aufgetragen. Es gibt zwar nur begrenzte Studien über die Verwendung von Kurkuma zu diesen Zwecken verfügbar, moderne Heilpraktiker der ayurvedischen Medizin erkennen jedoch an, dass Kurkuma in den letzten 3.000 Jahren Anekdoten zufolge Symptome linderte und dies auch weiterhin der Fall ist.

In der traditionellen chinesischen Medizin wurde Kurkuma – oder Jiang Huang – für seine vermeintliche Wirkung verwendet, die Lebensenergie oder das „Qi“ eines Menschen zu bewegen. 

In letzter Zeit gewann die Verwendung von Kurkuma als Herangehensweise zur Behandlung medizinischer Probleme an Beliebtheit. Tatsächlich ist es so, dass Kurkuma in den letzten Jahren in den Top 10 der am meisten konsumierten Pflanzen der Welt ist. 

Wie kommt Kurkuma Sportlern zu Gute? 

Eine Studie von Mai 2020 in The European Journal of Applied Physiology untersuchte 28 gesunde männliche Läufer. Eine Hälfte der Läufer erhielt 1.500 mg Kurkuma am Tag, während die andere Hälfte ein Placebo erhielt. 

Die Ergänzungsmittel wurden täglich eingenommen und es wurde 4 Wochen vor einem Halb-Marathon begonnen. Vor der Behandlung wurden die Blutwerte hin Hinsicht auf Interleukin 10 und Myoglobin untersucht. Anstrengende Bewegung löst Entzündungen im Körper aus. Wege zur Linderung dieser Entzündungen zu finden, kann von Vorteil sein und könnte dabei helfen, die Erholung der Muskeln zu fördern. 

Interleukin 10 (IL -10) ist auch als menschlicher „Cytokine-synthesis inhibitory factor“ (CSIF) bekannt. IL-10 ist eine entzündungshemmende Chemikalie Das bedeutet, dass IL-10, wenn im Blut vorhanden, dabei helfen kann, Entzündungen im Körper zu lindern, was Muskelkater zu Gute kommen und bei der Erholung helfen kann. 

Die zweite Messung betraf Myoglobin, ein Muskelprotein. Normalerweise liegt nach extremer körperliche Anstrengung (Laufen, Gewichtheben, usw.) eine erhöhte Zerstörung von Muskelprotein vor, was durch erhöhte Mengen von Myoglobin im Körper angedeutet wird. Kurkuma könnte dies reduzieren!

Die Testpersonen, die Kurkuma zu sich nahmen, wiesen zwei Stunden nach dem Rennen im Vergleich zur Placebogruppe geringere Muskelzerstörung – oder niedrigere Myoglobinwerte im Blut – auf. 

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Ergänzung mit Kurkuma zu einem Anstieg von IL-10 führt, was Entzündungen lindert und die Myoglobinwerte im Blut senkt, was bei diesen Freizeit-Marathonläufer weniger Muskelschäden andeutete. Diese Funde liegen nicht nur bei Läufern vor, sondern bei jedem, der regelmäßig Sport treibt. Es wurde angedeutet, dass Kurkuma dabei helfen könnte, einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Dosierungsempfehlung: Bis zu dreimal täglich 500 mg Kapseln, insgesamt 1.500 mg am Tag. Kurkuma ist auch als heißer Tee erhältlich. 

Quellen:

  1. Faria FR, Gomes AC, Antunes A, et al. Effects of turmeric extract supplementation on inflammation and muscle damage after a half-marathon race: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial [published online ahead of print, 2020 May 2. Eur J Appl Physiol. 2020;10.1007/s00421-020-04385-7. doi:10.1007/s00421-020-04385-7