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Von Rhyan Geiger, RDN (registrierte Ernährungsberaterin)
Wahrscheinlich haben Sie schon von Weizengras gehört oder es in Ihrer örtlichen Smoothie- oder Saftbar gesehen. Üblicherweise ist Weizengras in Form von Säften oder Wellness-Shots erhältlich.
Weizengras wird seit den 1940er Jahren verwendet und wurde von Ann Wigmore, einer amerikanischen Rohköstlerin und ganzheitlichen Heilpraktikerin, eingeführt. Sie glaubte, dass sich mit Weizengras zahlreiche Erkrankungen heilen ließen und Weizengras den Körper beim Entgiften unterstützen kann. 1982 wurde Wigmore vom Generalstaatsanwalt von Massachusetts wegen der Bewerbung von Weizengras als Heilmittel bei Diabetes angeklagt. 1988 wurde sie erneut angeklagt, weil sie die Behauptung aufstellte, mit Weizengras ließe sich AIDS heilen, und eine „Energie-Enzym-Suppe“ vertrieb, die sie als Heilmittel gegen die Erkrankung bewarb.
Auch wenn Weizengras nicht allein verantwortlich für die Heilung von Krankheiten ist, hat es möglicherweise dennoch positive Auswirkungen auf die Gesundheit.
Weizengras sind die Keimblätter der Weizenpflanze. Es handelt sich um ein dickblättriges Gras, ähnlich wie Stroh, allerdings besitzt es eine hellgrüne Farbe. Einer der Hauptgründe für den Anbau von Weizengras ist seine Verwendung als Viehfutter.
Optimale Anbaubedingungen für Weizengras sind in vielen Teilen Europas und der USA gegeben. Es lässt sich auch in Innenräumen in einem Topf ziehen, und es wächst wie Gras. Es ist im bereits fertig gezogenen Zustand oder in Form von keimfähigen Samen erhältlich. Sobald es fertig gezogen ist, kann es mit einer Schere abgeschnitten und auf verschiedene Arten zubereitet werden.
Wie bereits erwähnt, wurde Weizengras mit Behauptungen beworben, die nicht erwiesen sind. Doch Weizengras hat tatsächlich viele positive Wirkungen auf die Gesundheit. Es ist eine ausgezeichnete Quelle für zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E. Bei Vitamin A und E handelt es sich um fettlösliche Vitamine mit antioxidativen Eigenschaften. Antioxidantien sind in vielen Lebensmitteln enthalten und sollten in der Ernährung nicht zu kurz kommen, da sie zur Gesunderhaltung der Zellen beitragen.
Weizengras ist außerdem reich an den folgenden Vitaminen und Mineralstoffen:
Weizengras kann zur Linderung von Entzündungsvorgängen beitragen. Entzündungen sind die natürliche Reaktion des Körpers, um Schäden vorzubeugen. Es gibt zwei Arten von Entzündungen – chronische und akute. Eine akute Entzündung liegt beispielsweise bei einer Schnittverletzung an der Hand oder am Fuß vor. Chronische Entzündungen können durch Rauchen, einen hohen Cholesterinspiegel und viele andere Erkrankungen entstehen. Eine chronische Entzündung kann Erkrankungen und eine kürzere Lebenserwartung zur Folge haben. Eine In-vitro-Studie zeigte, dass Weizengras die Aktivität eines Entzündungen verursachenden Proteins hemmen kann.
Cholesterin ist eine wachsartige Substanz, die im Körper gebildet wird oder durch äußere Faktoren wie tierische Produkte (Fleisch, Käse oder Milchprodukte) zugeführt wird. Der Körper benötigt Cholesterin, um richtig zu funktionieren, doch zu viel Cholesterin kann Probleme zur Folge haben, etwa ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In einer Tierstudie wurde bei Tieren, denen Weizengrassaft verabreicht wurde, eine Reduzierung des Spiegels des „schlechten“ LDL-Cholesterins festgestellt. Eine weitere Tierstudie über einen Zeitraum von 10 Wochen zeigte eine Verbesserung hinsichtlich des „guten“ HDL-Cholesterinspiegels. Diese Ergebnisse weisen in die richtige Richtung, doch weitere Forschungsarbeit in diesem Bereich ist nötig, um definitive Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Körper das ganze Jahr hindurch gesund zu halten. Wir sollten uns nicht nur während der Erkältungs- und Grippesaison auf die Gesunderhaltung des Immunsystems konzentrieren, sondern auch in der Zeit dazwischen. Aufgrund seines hohen Gehalts an Antidoxidantien kann es sich im Allgemeinen positiv auf das Immunsystem auswirken.
Vielleicht erinnern Sie sich noch aus dem Biologieunterricht an den Begriff Chlorophyll. Chlorophyll verleiht Pflanzen ihre grüne Farbe und unterstützt die Aufnahme von Energie aus Sonnenlicht. Je grüner eine Pflanze, umso mehr Chlorophyll ist in ihr enthalten. Chlorophyll verleiht Pflanzen nicht nur ihre schöne Farbe, sondern hat auch zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit und besitzt antioxidative Eigenschaften, welche für eine gesunde Haut und eine bessere Wundheilung sorgen. Manche behaupten, Chlorophyll sei ein natürliches Deodorant, doch diese Behauptungen wurden widerlegt.
Ballaststoffe sind wichtige Nährstoffe, die zur Gesunderhaltung des Darms beitragen. Ein Teelöffel Weizengras liefert 4 g oder 14 % des täglichen Ballaststoffbedarfs. Die empfohlene tägliche Verzehrmenge beträgt 25 g Ballaststoffe bei gesunden Frauen und 38 g bei gesunden Männern. Ein Mangel an Ballaststoffen in der Ernährung kann Verstopfung und andere Magen-Darm-Probleme verursachen.
Weizengras ist Gras, und leider schmeckt es auch wie Gras. Der Geschmack ist häufig sehr intensiv und manchen liegt es schwer im Magen. Aufgrund des Geschmacks sieht man Weizengras häufig in Kombination mit süßen Nahrungsmitteln wie Obst oder in Form eines kleinen Shots, der sich schnell herunterkippen lässt. Weizengras ist einer der am längsten auf dem Markt vertretenen Wellness-Shots. Es ist frisch, in Pulverform oder gemixt in einem Wellness-Shot oder Saft erhältlich.
Es sind keine signifikanten Nebenwirkungen von Weizengras bekannt. Manche Menschen berichten nach dem Verzehr von Weizengras in Kapselform oder als Saft von Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Durchfall. Bei Auftreten von Symptomen sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Weizengras ist das Keimblatt der Weizenpflanze. Trotz des Namens ist Weizengras ein glutenfreies Nahrungsmittel. Allerdings kann es während der Verarbeitung verunreinigt werden, weshalb es für Kreuzkontamination anfällig ist, was für Menschen mit Zöliakie sehr gefährlich sein kann. Falls Gluten für Sie bedenklich ist, sollten Sie am besten beim Hersteller nachhaken, um auf Nummer Sicher zu gehen.
Achten Sie darauf, Weizengras nur von einem vertrauenswürdigen Hersteller zu beziehen. Da es in Erde oder Wasser angebaut und roh verzehrt wird, ist das Risiko einer Verunreinigung sehr hoch. Weizengras ist je nach Anbaubedingungen anfällig für Schimmel und schädliche Bakterien. Wenn Weizengras zu Hause angebaut wird, sollten Sie das Gras vor dem Verzehr sorgfältig auf Schimmel oder Auffälligkeiten untersuchen. Schwangere und stillende Frauen sollten Weizengras aufgrund der möglichen Gefahr einer Lebensmittelvergiftung nicht verzehren. Menschen mit Weizengrasallergie sollten den Verzehr von Weizengras in jeglicher Form ebenfalls vermeiden.
Weizengras hat viele potenzielle positive Wirkungen auf die Gesundheit, doch es existieren noch nicht genügend Studien, um diese zu belegen. Für weitere gesundheitsfördernde Wirkungen, die Weizengras zugesprochen werden, gibt es keine gesicherten Beweise. Die Verwendung von Weizengras birgt keine extremen Gefahren, wenn Sie jedoch Weizengras in Ihre Ernährung integrieren möchten, sollten Sie zuvor ärztlichen Rat einholen.
Quellenangaben:
